am Donnerstag Nachmittag in gemütlichen 2h Stunden hinauf zur Düsseldorfer Hütte. Ein herrlicher Wanderweg führt von Sulden stets am rauschenden Bach entlang, später über Graspolster und Urgesteinsplatten in angenehmer Steigung hinauf zur Hütte auf 2700m. Erst dort droben warten die Schneefelder.
Durch die starken Niederschläge der vergangenen Tage (unten Regen, oben Schnee) hatte sich einiges an Schnee auf den umliegenden Gipfeln angesammelt. Der Hohe Angelus glich mehr einer Skitour als Hochtour, wir mussten unseren Plan abändern. Der Schnee hatte sich schlichtweg noch nicht genügend gesetzt, eine oberflächliche Kruste ließ uns stetig bis zur Hüfte einbrechen, ein mühsames Unterfangen.
Somit entschieden wir uns gleich für die Vertainspitze Nordwand und nicht den Angulus. Start um 4 Uhr, den Weg Richtung Nordwand hatten wir uns schon am Vorabend angeschaut. Im Schein der Stirnlampe stapften und kämpften wir uns immer wieder tief einsinkend bis zum Einstieg des Hängegletschers. Der startet gleich fulminant mit 35m fast senkrechter Kletterei, leider kein feines Blank-Eis, sondern mehr eine Mischung aus Mojito-Eis und Schnee der letzten Tage. Grausig zum Absichern für den Vorsteiger, zum Klettern nicht so übel...
Nach dem Kaltpump-Auftakt folgen ca. 100m in 60 Grad geneigtem Trittfirn, welcher schnelles und genussvolles gleichzeitiges Höhersteigen erlaubte. Danach lehnt sich die Wand zurück, wir verstauen das Seil und kämpfen uns im tiefen Schnee nach oben Richtung Gipfel. Die Kraft schwindet allmählich, mühsam und nur langsam steigen wir höher. Schließlich treffen wir auf die Spuren von Philipp, einem "Südtiroler Urgestein":-), der zuvor schon die Angelus Nordwand durchstiegen und uns nach der ersten steilen Seillänge in der Vertainnordwand eingeholt hat.
Noch mühsamer gestaltete sich schließlich der Abstieg, durch die dürftigen Schneeverhältnisse entschieden wir uns für den NW-Grat, welcher 700Hm vollste Aufmerksamkeit verlangte. Eine Mischung aus Queren steiler Schneeflanken, schöner fester Fels zum Abklettern, brüchige Passagen, mixed, 50-60Grad Trittfirn zum Abklettern, ...ein anspruchsvolles Unterfangen, doch Philipp hat uns souverän den besten Abstiegsweg angelegt.
Am Rande: Wir waren die einzigen Gäste auf der Düsseldorfer Hütte, sehr angenehm! Die Schneeverhältnisse können nur besser werden, allerdings mit den steigenden Temperaturen sehr früher Aufbruch notwendig. Kein Eis- oder Steinschlag bei uns.
Vielen Dank für die nachfolgenden Bilder von Philipp Angelo!
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