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Chronenstock und Bluemberg

Montags ist die Welt wieder in Ordnung...Am Wochenende müssen Massen das Lidernengebiet besucht haben, Abfahrtsspuren soweit das Auge reicht, Autobahnen auf jeden Gipfel.

 

Aber am Montag kann man eins mit der Natur sein, allein, dem Rhythmus der Atmung lauschend schwärmen vereinzelt Skitürler in die Umgebung aus. Noch ist es kalt, der Schnee pulvrig, wenn auch bereits zerpflügt auf den Standardrouten. Mir ists nicht unrecht, bin ich heute doch allein am Weg.

 

Ich lasse mich auf der Autobahn treiben, ein kalter Fallwind verfolgt mich, Wangen und Mund gefrieren. Irgendwann weiter oben die ersehnten Sonnenstrahlen, herrliches Tagl.

 

Der Chronenstock mit seinem schattigen Kar ist mein erstes Ziel, viele lassen sich diese tolle Abfahrt entgehen und ziehen direkt zum Blüemberg hinüber. Ich aber genieße die halbe Stunde Umweg, ein interessanter Kamin führt auf den Gipfel hinauf. Zwei Türler am Gipfel machen sich bereit zur Abfahrt, dass heißt, Aussicht für mich alleine. Wie fein.

 

Die Ski bis auf den Gipfel mitzuschleifen hat sich nicht wirklich gelohnt, das Depot vor dem Kamin hat schon seinen Sinn, aber ohne Ski am höchsten Punkt?

 

Geschätzte 30 Schwünge lege ich ins Kar hinein, bevor der Wiederanstieg auf den Blüemberg beginnt. Eine Monsterautobahn, leider zu steil, pflügt das weitläufige, gleichmäßig steile Kar hinauf zu den Versicherungen, welche den Gipfelanstieg auf den Blüemberg erleichtern. Wieder nehme ich die Ski mit. Und siehe da, diesmal lohnt es sich. Auf der NO-Seite öffnen sich weite Hänge.

 

Ein kurzer Plausch mit 2 Türlern am Gipfel, ich entschließe mich die Abfahrtsvariante über die NO-Seite in Angriff zu nehmen. Auch wenn das heißt, ein drittes Mal anzufellen für heute. Aber die Verlockung ist zu groß, endlose Schwünge auf der Schattseite des Blüemberges reinzulegen. Bereits zu Anfang entdecke ich eine geniale Rinne, eine Snowboardspur leitet bereits hinein, doch bei der Steilheit ists mir Recht, wenn die Line schon mal angetestet worden ist:-)

 

Der Auslauf - schlichtweg fantastisch. Ich stoße wieder auf die alten Spuren und folge ihnen ein Stück, damit ich in dem weitläufigen Gelände nicht komplett die Orientierung verliere. Ein kurzer Anstieg und wieder offenbart sich dahinter ein langes Kar. An der linken Seite finden sich rießige, tief eingeschneite Blöcke, ein verspieltes Gelände.

 

Und dann die Steilabfahrt durch den lichten Wald. Gewaltig! Ich stehe unten, felle zum letzten mal an, die Mundwinkel ziehen sich bis über beide Ohren hinauf. Ein Blick zurück - lässig!

 

 

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Patricia Neuhauser

 

Sportwissenschafterin, MSc

Präsidentin Verein trail-maniacs

Online-Autorin SAC Tourenportal

Autorin Trailrunning Guidebook

 

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