Die Aareschlucht bei Meiringen bietet eine attraktive Möglichkeit auch bei Schlechtwetter auf Wanderschaft zu gehen, da es tief drinnen in der Schlucht sowieso immer tropft, spritzt und humid ist. Wirklich eindrücklich wurde der erste Teil des Weges vom Westeingang durch den engen Schluff gebaut. An manchen Stellen nur 1-2m breit windet sich die Steiganlage (sogar rollstuhlfähig!) gekonnt durch das Schluchtinnere. Umgeben von steilen, feuchten Felswänden ist man dem schäumenden Weiss ein paar Meter weiter unten sehr nahe. Die Geräuschskulisse ist einmalig, es tropft und saftelt aus allen Ritzen, Flechten, Algen und Moose zieren die vom Wasser abgeschliffenen Felswände.
Ab der Mitte wird die Schlucht breiter, kleine Sandbänke lagern in den Innenkurven. Das Tageslicht erreicht uns endlich wieder. Dafür steilen sich die Felswände fast endlos in den Himmel auf, 180m an der höchsten Stelle. Sogar ein Mauerlauferpäarchen konnten wir dort auf der Seite ausmachen und beobachten. Da die Schlucht von beiden Seiten begangenwerden kann und auch begangen wird, gibt es ständig Gegenverkehr und bei viel Andrang an Wochenenden dementsprechend Stau. Daher am besten werktags besichtigen, damit die Massen dem Genuss nicht in die Quere kommen.
Weitere Infos: http://www.aareschlucht.ch
Rosenlaui, Schwarzwaldalp, Alpiglen
Mit dem Auto darf man bis zur Schwarzwaldalp fahren, von wo aus sich wunderbares Wandergelände erreichen lässt. Wir entscheiden uns für eine kleine Nachmittagsrunde über Alpiglen.
Noch hängen dicke Nebelfetzen in der umgebenden Bergwelt, welche momentan den kitschigen Blick auf das Wetterhornmassiv versperren. Die Natur hier droben wartet mit so viel Abwechslung auf, dass wir das Panorama nicht unbedingt vermissen. Wunderschöne Bergwiesen, durch die sich der Pfad schlängelt. Urige Almhütten, zufrieden grasende Kühe, mäandrierende Bächlein, das Knarren vom Hengsterengletscher unterhalb des Wetterhornes ist ab und an zu hören. Wir lauschen dem Surren des Windes zu, wie er sanft um die Gräser weht, lassen das Plätschern der Gebirgsbäche auf uns Wirken, monoton ertönt das Kuhglockengebimmel. Im Schein der Sonne wandern wir alleine Richtung grosse Scheidegg.
So ursprünglich, wie sich dieses liebliche Tal uns präsentiert, so herrscht nur ein Katzensprung entfernt hinter der Scheidegg der Massentourismus. Anscheinend ist die nicht minder mächtige Nordwand des Scheideggwetterhorns, sowie die massiv zerklüfteten Gletscher des Wetterhorns nicht Attraktion genug, der Name fehlt. Engelhörner und Wellhorn runden dieses Kleinod unweit Meiringens ab. Die Kalkbastionen türmen sich elegant über den grünen Wiesen auf und bilden mit dem Grau und Weiss der Gletscher einen schönen Kontrast. Und wenn dann noch die Sonne scheint ist das Superlativ schnell erreicht: Postkartenmotive reihen sich aneinander wie Ölsardinen in der Dose!
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