Wasserbergfirst - der Liskamm der Zentralschweiz
Und wie so oft bestätigte sich für uns heute wieder der Auspruch, dass die Abenteuer doch vor der Haustüre liegen!
Wir schlafen aus, frühstücken gemütlich und starten um 10 am Gasthof Schwarzenbach im T-Shirt. Schweiss rinnt uns bereits nach wenigen Minuten über die Stirn, es tropft überall von den Bäumen, der Neuschnee der letzten Nacht zerrinnt unter den wärmenden Strahlen der Morgensonne. Kein gutes Omen für den Wasserbergfirst, der mit einer mächtigen 40Grag Südflanke aufwartet...
Doch wir lassen uns nicht abbringen von unserem Plan und stapfen weiter, als wir vom Forstweg abzweigen, steht Spurarbeit auf der Tagesordnung. Riessige Stollen unter den Ski machen es nicht leichter. Wir keuchen, schnaufen, ringen um Luft...
Ab der Alp Gilgen wird es bereits einen Tick kühler, Hänge, welche der Sonne abgewand sind, fühlen sich schon pulvrig an. Was zwar die Spurarbeit nicht vereinfacht, doch uns weiter motiviert, an unserem Vorhaben Wasserbergfirst dranzubleiben.
Mit jedem Schritt, mit dem wir an Höhe gewinnen, nimmt auch der Föhn zu. Im Gegenlicht der Sonne bläst er den frischen Schnee der Nacht über die Scharten, es glitzert und funkelt. Einfach wunderbar.
Und schliesslich erreichen wir den Gipfelaufbau, die steile Südflanke entpuppt sich als perfekt gesetzte Schneedecke, wir steigen in vielen Spitzkehren bis 20m unter die Scharte, wo wir unsere Ski auf die Rucksäcke montieren. Pickel raus und los geht das Abenteuer. Mit dem Alupickel drytoolen ist schon irgendwie gewöhnungsbedürftig, doch die gefrorenen Graspolster nehmen geduldig die Pickelspitzen auf.
Das Ambiente wird zunehmends alpiner und doch ist die Situation kurios: die Gratschneide ist äusserst schneidig, dahinter in der Ferne grün so grün und bei 180 Grad Kopfdrehung das weisse Inferno. Sanft kupiertes Gelände wird von unzähligen Tälchen durchschnitten, Felstürme überragen das weisse Schneemeer, dazu der föhnige Himmel mit skurrilen Wolkenformationen.
Doch der Grat fordert höchste Aufmerksamkeit, die grandiose Natur drumherum dürfen wir erst am Gipfelkreuz bestaunen. Wir klatschen ein, für einen Moment sinkt die Anspannung und macht der Freude Platz. Ein unbeschreibliches Gefühl...
Und dann die pulvrige Abfahrt, ein Traum. Der Wasserbergfirst hatte es uns nicht leicht gemacht, doch damit hat er sich umso stärker in unseren Herzen festgesetzt. Ein hammermässiger Tag mit Alice!!!
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Alice Kaltner (Montag, 03 März 2014 20:37)
Die Tour wird mir noch lange in Erinnerung bleiben!Es war einmalig :-)