Abseits ausgetretener Wege wandeln, das lässt sich besonders gut von Gipfel zu Gipfel im Wägital. Immer der Gratschneide entlang, manchmal in die gut trittigen Flanken ausweichen, der Spürnase hinterher. Und dabei sicher 6mal abklatschen, so viele Gipfel und Vorgipfel warten auf der grünen Voralpenrunde mit dem Tiefblick auf den blauen Wägitalersee.
Wir starten noch bei recht blauem Himmel, das Bockmattlihüttl ist bald erreicht, die grauen Kalkplatten des Bockmattli immer im Visier. Dabei verlassen wir kurz hinter der Klettererhütte den markierten Steig und gelangen über feste Schrofen auf einen Grat, den es, teilweise in die Flanken ausweichend, mit hohen Schritten und leicht kraxelnd zu bewältigen gilt. Ab und an weisen blaue Pfeile und Punkte den Weg. Doch die Brennaroute auf den Schiberg ist recht offensichtlich, an Ästen hinaufhangeln, kleine Wändchen hinaufspreizen, braune Grastritte hinaufstemmen.
Am Gipfel stehen wir dann leider im Nebel, die Wolken hängen dicht an der Nordseite, an der Südseite der Bergkette scheint die Sonne. Ein bizarres Wolkenspiel, das uns auf der restlichen Tour begleiten wird. Immer wieder können wir zwischen den Wolkenfetzen einen Blick auf unsere nächsten Gipfelziele erhaschen. Mit den umherziehenden Wolken scheinen manche davon ewig weit entfernt. Die Distanz trügt, zwar mühsam, aber doch stetig gewinnt man im weglosen Gelände an Höhe. Es macht richtig Spass, sich mal wieder auf den eigenen Instinkt zu verlassen, den besten Weg ausfindig zu machen. Eigentlich lässt es sich fast überall gehen, da und dort etwas unwegsamer, hi und da mit kleinen Kletterstellen, dann mal wieder ausgesetzt direkt am Grat entlang.
Nach dem Plattenberg folgt der Brünnelistock und noch die Rossalpelispitz, die Zindlenspitz müssen wir leider aufgrund des sich verschlechternten Wetters auslassen. Erste Regentropfen versprechen nix Gutes. Wir beschliessen rasch über Hohfläschen ins Tal zu gelangen, auf ein Gewitter am Grat haben wir definitiv keine Lust. Zu lustvoll schön war die bisherige Tour, ganz allein im Zweierteam unterwegs zu sein. Überhaupt, die Ruhe auf dieser Tour ist schon ganz besonders...
Und noch ein paar Bilder von Lilian...
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