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Trailrunning im Tessin: Lago Ritom

Der Plan war simpel: Schlicht dem Sauwetter der Nordalpen entfliehen bevor mir die Decke auf den Kopf fällt. Durch den Gotthard und die Welt sollte schon wieder anders aussehen...

 

Nunja, sie sah schon anders aus, doch von Sonnenschein und Trockenheit konnte auch in Airolo keine Rede sein. Wenigstens nieselte es nur ab und zu und die Temperaturen fühlten sich zumindest frühlingshaft an. Doch Plan B musste her, die grosse Runde, welche ich ins Auge gefasst hatte, musste definitiv verändert werden. Alle Seen abzuklappern verschob ich somit auf das nächste Mal.

 

Was ich ich Tessin liebe, sind die schmalen Weglein, die sich meistens in angenehmer Steilheit durch die steilen Waldpassagen hinaufschlängeln. Bunte Blumenwiesen umgeben mich und mit jedem Schritt gewinne ich an Höhe und damit toller Aussicht. Schon bald habe ich das Örtchen Altanca hinter mir gelassen und erreiche den Stausee Lago Ritom. Ein geiler Flowtrail zieht sich direkt am südlichen seeufer entlang. Mich errinnert die Landschaft wahnsinnig ans Kühtai in Tirol. Alpenrosen wechseln mit Zirben, Urgesteinsbrocken stapeln sich am Wegesrand. Und immer wieder tolle Ausblicke auf den türkisfarbenen see, der sogar manchmal kleine Sandbuchten bildet.

 

Der nächste See ist erreicht, der Lago Cadagno ist etwas dunkler in der Farbe und wird von steilen Flanken umsäumt, in ihnen grasen genüsslich Kühe. Und auch der dritte See will erlaufen werden, zum Lagi di Tom gehts gute 10 Minuten bergan auf eine Scharte, von wo der kleine see in Herzform sichtbar wird. Es windet und beginnt mal wieder zu nieseln, ich entscheide mich für den Rückweg, allerdings mit dem Umweg über die Cadagnohütte und dem wunderbaren Wanderweg, der von dort zunächst steil ansteigend, dann immer flacher und im leichten auf und ab durch Almrosenfelder, Blockwerk und lichten Baumbestand zurück zur Staumauer des Lago Ritom führt. Ich geniesse das Alleinsein, geniesse die prächtige Natur und das satte Grün, dass mich den ganzen Tag begleitet. 

 

Schliesslich rolle ich langsam vom höhsten Punkt bis zum Auto zurück, die nassen "Pflastersteine", welche mit nassem Gras und Nadeln unregelmässig wechseln mahnen zur Vorsicht beim Downhill. Eine ziemliche Rutschpartie. Doch mir taugts, ein schöner Tag trotz Regenwetter!

 

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Patricia Neuhauser

 

Sportwissenschafterin, MSc

Präsidentin Verein trail-maniacs

Online-Autorin SAC Tourenportal

Autorin Trailrunning Guidebook

 

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