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Drytooling im Passati Sargans

Wie so oft im Spätherbst weiss man nicht so recht was machen am Wochenende. Der Föhn der letzten 2 Wochen hat den Schnee aufgefressen, geschneit hat es nur im Süden; noch nichts mit Skitouren, dazu noch Nebel, düstere Aussichten.

 

Zum Glück gibt es Drytoolen, ein kraftvoller Sport, der bereits in geringer Dosis den Bizeps zum sprengen bringt und bei jedem Wetter und jeder Jahreszeit die Gemüter erwärmt. Wir steuern also das in einer Stunde von Zürich entfernte Passati an, ein Spot, der bisher (2016) geheim gehalten wird. Durch Zufall bin ich  darauf gestossen, weil ich beim Vorbeifahren immer wieder an diesen Felsriegel geschaut habe und just einmal Kletterer gesehen habe. Angeblich gibt es dieses Gebiet schon seit vielen Jahren, ein öffentlich zugängliches Topo fehlt und so mussten wir uns auf die spärlichen Informationen verlassen, die mir bei meiner Erkundung 2 junge Burschen, die ich dort angetroffen habe, weitergegeben hatten.

 

Grundsätzlich kann gesagt werden: von rechts nach links nimmt die Schwierigkeit und auch die Steilheit zu. Fixe Expressschlingen, sowie mit Farbe markierte Placements erleichtern die Fortbewegung im mit grünen Moospolstern übersähten, teilweise versinterten (!) Fels. Nicht unbedingt ein chilliger Ort, von Autobahnlärm begleitet, staubig, lehmig, triefend, dreckig, feucht. Typisch Drytooling eben...

 

Leider beginnt bereits die "Warmuproute" schätzungsweise im achten Drytoolinggrad. Die Hooks sind tief und bombig, doch die Länge der Route (sicher 25-30m), sowie die zunehmende Steilheit, erzeugen einen mega Ausdauerhammer, der vom Start weg die Unterarme anschwillen lässt. Die Absicherung ist gut, ans Limit darf jederzeit geklettert werden. 

 

Die restlichen Routen im kleinen Gebiet sind dann nur noch für echte Liebhaber der Sportart zu haben, unter D10 gibt's wohl gar nichts zu holen. Nunja, man darf ja noch träumen...

 

Besten Dank an Tim und Dom für die Pics!

 

Nachtrag: Ich wurde gebeten, nicht mehr Information über das Gebiet zu verbreiten, da befürchtet wird, dass die Hooks im weichen Gestein schnell vergrössern. Da es sich aber doch herumspricht (jeder nimmt mal einen neuen Kollegen mit, der es noch nicht kennt...), fände ich es angebrachter aufzuklären und den sicherlich nicht übertriebenen Besucherandrang (nur hohe Schwierigkeiten, nichts für Einsteiger) zu lenken. Themen wie: wo parkieren, damit die Anwohner nicht belästigt werden; do's and don'ts im weichen Gestein, damit noch möglichst lange das Gebiet für alle erhalten bleibt; der beste Zustiegsweg, Beteiligung für Kosten Bolts/Erhaltung;...nur mal so als Anmerkung und zum Nachdenken.

 

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Patricia Neuhauser

 

Sportwissenschafterin, MSc

Präsidentin Verein trail-maniacs

Online-Autorin SAC Tourenportal

Autorin Trailrunning Guidebook

 

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