Vom Malojapass zweigen wir kurzerhand für eine Extraschlaufe ab, die beiden Seen Lägh da Bitabergh und Lägh da Cavloc sind unser erstes Etappenziel, bevor wir die Speedtrails der Via Engiadina in Angriff nehmen wollen. Und der Umweg zahlt sich aus, ein Meer von Wurzeln breitet sich unter unseren Füssen aus, in leichter Steigung und im angenehmen Schatten des Waldes finden unsere Füsse den besten Weg durch das Wurzellabyrinth. Da kommt Freude auf, ein märchenhafter Wald, der sich plötzlich öffnet und den spiegelglatten Lägh Bitabergh zu Tage befördert. Ein ruhiger Fleck Erde, besonders am Morgen.
Mit den angezuckerten Bergen des Val Forno kontrastiert der zweite See, der Lägh Cavloc, besonders gut. Ein Festschmaus für das Auge, das kaum zum Betrachten der Landschaft kommt, weil die Trails rund um den See volle Konzentration erfordern. Da ist Stehenbleiben und Staunen die bessere Wahl als einen Stolperer nach dem anderen zu riskieren.
Kurz hinter Maloja Posta biegt der Trail der Via Engiadina von der Strasse ab und schlängelt sich in angenehmer Steigung einige Höhenmeter hinauf. Dabei fällt der Blick auf den markanten Pizzo Badile im Bergell und dessen eingeschneite Nordostwand. Wir aber geniessen derweil die aperen Wiesen um uns herum, zum Glück blieben die Trails auf dieser Höhenlage vom Wintereinbruch verschont. Dass wir bald das Heididorf Grevasalvas erreichen werden, spiegelt sich in der zunehmenden Beliebtheit des Wanderweges nieder. Etlichen Wanderern begegnen wir, die die sonnige Exposition der Via Engiagina ebenfalls zu schätzen wissen. An einem Tag wie diesem nach dem grossen Wintereinbruch goldwert.
Typische Engadiner Trails begleiten uns bis Silvaplana, typisch heisst hier bestens angelegt, gepflegt könnte man auch sagen. Lärchenwälder wechseln mit Panoramaabschnitten und einigen kleinen Blockfeldern. Im Prinzip easy Gelände, was einfach Spass macht zum Gasgeben. Leider mögen unsere müden Beine nicht mehr so recht, die 20km und 1000Hm machen sich bemerkbar und wir beenden unsere Tour in Silvaplana. Schade, denn weitere Traumtrails entlang der Südseite hätten noch auf uns gewartet...Egal, wir berennen euch ein anderes Mal...
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