Das war ja kein Wunder, dass an diesem prachtvollen Samstag Morgen die halbe Schweiz plus Skitourengeher aus den angrenzenden Nachbarstaaten wie Deutschland und Italien die rar gesähten Parkplätze im Sahli in Windeseile füllen würden. Mit unserem Treffpunkt um 9 Uhr gehörten wir eher zu den letzteren Startern und mussten seitlich an der Strasse weiter draussen Vorlieb nehmen. Im Nachhinein hab ich dann auf Instagram tatsächlich nochmals die Bestätigung erhalten, dass Leute von überall herkamen. Ein Post meldete, dass es wert war, die 8 Stunden und 700km zurückzulegen, um erste Powderschwünge der Saison zu ziehen. Und das in Zeiten der Klimaerwärmung. Da nützen wohl auch die Kampagnen wie #protectourwinters wenig, wenn der erste richtige Schnee gefallen ist und lockt, gibt es kein Halten mehr. Koste es was es wolle: Zeit, Sprit, CO2-Ausstoss, Belag am Ski,...
Ich nehme mich da ja nicht raus. Wer war nochmals so verrückt nach dem ersten Schneefall der Saison vor 3 Wochen im strömenden Regen in Ecce Homo über 3cm weisse Wiesen in Richtung Wildspitz loszustarten? Kein weiteres Kommentar nötig. Das schlechte Gewissen, zu viel mit dem Auto unterwegs zu sein, überkommt mich ab und an. Auch wenn wir Fahrgemeinschaften bilden, sparsame Autos verwenden und die weiten Ausflüge aufs Wochenende oder epic days beschränken. Im Sahli konnten wir ebenso viele Fahrgemeinschaften sehen, rote Mobility Autos waren auszumachen. Der Outdoorsportler ist offenbar sensibel für das Thema CO2-Ausstoss und für neue Strategien und Wege offen. Das ist schön zu sehen.
Was soll ich noch schreiben über das Glattengebiet im hinteren Bisisthal...es ist einfach immer wieder ein Traum in diesem dolomitenartig anmutenden Kessel unterwegs zu sein. Dankbar bin ich für die Nähe zu diesem Topspot, der vom Start bis zum Ende der Saison immer wieder mit gewaltigen Skitouren überrascht. Und durch die Weite des Gebietes verläuft sich die Menschenmenge ein wenig, klar, Richtung Glatten Autobahnbetrieb wie in der Rushhour. Aber trotzdem findet sich genügend Platz, so dass jeder Skitourengeher zum Abschluss seiner Aufstiegsmühen mit reichlich Powder beschenkt wird. Platz für eigene Spuren gibt es fast immer.
Wir liessen es für heute beim Rau Stöckli an der Sonne gut sein. Der lange Hatsch zum Glatten über das windige Karstplateau frohlockte nicht unbedingt. Lieber Sonne und Aussicht am abgeschottenen Rau Stöckli geniessen. Grandioser Tag, den wir im Kreise der Kollegen, die heute ebenfalls die verschiedenen Autobahnen im Glattengebiet unsicher machten, bei Kaffe und Kuchen in Muotathal und anschliessend bei einer Pizza in Goldau besiegelten.
#snowvember at its best!
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