Mit sehr guter Ortskenntnis lässt sich auch bei angespannten Verhältnissen noch einiges herausholen. So zweigten wir auf der Autobahn Richtung Rädertenstock unterhalb der grossen Felsen nach rechts ab, um Richtung Mutteristock zu spuren. In den grossen Flächen konnte man schön die Arbeit des Windes ausmachen, massive Windkolke und Dünen, Kometenschweife und was man sonst noch als Zeichen des starken Windeinflusses beobachten konnte. Mit einer überlegten Spuranlage erreichten wir immerhin den Sattel, von wo man nach links zum Mutteristock über die Karstflächen abbiegt. An ein Weitergehen war nicht zu denken, der Wind fegte uns immer stärker um die Ohren, die Lippen waren bereits blau und die Füsse gefühllos, zudem verschlechterte sich zunehmend die Sicht. Umdrehen die einzig richtige Entscheidung und den geilen Powder auf der Abfahrt geniessen die bessere Variante als weiter im Schneegestöber zu leiden.
Besonders der untere Teil bot exzellente Verhältnisse, der eiskalte Schnee war fluffig wie in Alaska, die lichten Birkenbäume erinnerten an Powdern in Japan. Unzählige Juchzer entweichen unseren gefrorenen Gesichtern. Einfach genial! Auf der Alm Rinderweid war Pause angesagt, Kohlehydratspeicher füllen, warmen Tee schlürfen, bevor ein weiterer Aufstieg Richtung Rädertenstock auf der Agenda stand.
Aber auch hier dasselbe Spiel, ab 2000m verschärfte sich zunehmend der klirrend kalte Wind, die Sicht wurde mies und wir verzichteten ein weiteres Mal auf einen Gipfel. Doch dafür bot die Abfahrt einmal mehr beste Verhältnisse, besonders, da wir die linken, noch unverspurten Hänge, im Abfahrtssinne, durchpflügten. Mit Dunkelwerden erreichten wir unser Auto, den Tag hatten wir heute voll ausgenutzt, ok, wir sind auch erst zu späterer Stunde gestartet...
Leider ging sich dafür ein Stop in der Bäckerei in Galgenen nicht mehr aus, 10min vor Ladenschluss die Theke plündern zu wollen kommt wohl eher weniger gut. Nächstes Mal, war sicherlich nicht die letzte Skitour für diesen Winter am Wägitalersee....
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