Wir wollten unser Material und unsere Fitness testen. Steigeisenkompatibilität der neuen Schuhe, Herz-Kreislauf-System und Berglaufmuskulatur fürs Bergauflaufen trotz Zusatzgewicht und weglosem Gelände. Für mich stand bereits im Vorhinein fest, dass ich steile Schneefelder oder wegloses Gelände maximal schnell gehen könnte, aber sicherlich nicht rennen. Harry testete für sich seine Berglaufeigenschaften mit Zusatzgewicht und wahr einmal mehr überrascht, dass er tatsächlich seinen Puls halten konnte beim bergan joggen.
Der Grassen ist im Frühsommer eine tolle Einkehrtour für viele Hochtourengeher, für uns bot er eine schöne Halbtagsbeschäftigung ab dem Sustenbrüggli um die Alpinrunning-Saison zu eröffnen. Die Route über die Südwand bietet in 6 SL leichte Kletterei bis zum oberen 3. Schwierigkeitsgrad in griffigem und wenig exponiertem Gneis. Die Stände sind gebohrt und selbst dazwischen leuchten spätestens alle 10m Bohrhaken, so dass wir zwar mit Seil, allerdings am laufenden Seil in unseren Turnschuhen als Seilschaft kletterten. Da ab dem Sustenbrüggli noch durchgängig Schnee im Zustieg lag, konnten wir unsere Steigeisen optimal testen, der Direktanstieg zum Grassenjoch bot griffig festen Sommerschnee bis 45 Grad Steilheit.
Mit dem Downhill über den Normalweg und die Sustlihütte komplettierten wir die unterhaltsame Runde im Meiental. Echt empfehlenswert, um seine Speed-Seilschaftskünste zu testen und zu perfektionieren, sowie mega knieschonend und spassig durch den grossen Anteil an Firn und Sommerschnee im Frühsommer. Spalten sind um diese Jahreszeit kein Thema, lediglich früh genug dran sein sollte man, damit man beim südseitigen Schnellabstieg beim P2834 nicht zu weichen Schnee vorfindet. Hier lassen sich die Schlittelkünste testen;-)
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