Da steckt im Gipfelwortlaut schon ein dickes Stück Wahrheit drin, hätte man ihn nur vorab schon mal sich auf der Zunge zergehen lassen. Lungo. Also ein "Verlängerter", wie beim Kaffee. Und mit den Ski ein g'scheiter Hatsch. Zumindest von Dalpe. Nicht nur die Wegstrecke durch den Wald vom ersten Drittel zieht sich, auch die flachen, weiten Flächen zwischen Croslina und Lago Morghirolo fordern Tribut. Unsere Füsse fühlen sich platt gelatscht an, als wir endlich den Anstieg der Gipfelflanke erreichen. Dabei ist die Tour nicht minder schön, das grosse Blockfeld, welches es tiefverschneit zu durchschreiten gilt, entschädigt definitiv für die Mühen. Nein, Mühen kann man es nicht nennen, zwischen meterdick eingeschneiten Blöcken hindurch navigieren ist nicht mühsam, es ist ein Geschenk. Seine Spur durch unversperrtes Gelände legen, herrlich. Und ausserdem brennt so schön die Februarsonne vom strahlend blauen Himmel, die Freude überwiegt also um ein Vielfaches das Schweisstreiben. Ok, von einer stiebenden Abfahrt können wir heute nicht berichten. Vielmehr gilt es den Bruchharsch gekonnt zu durchpflügen. Aber man kann halt nicht immer alles haben. Aufstiegsorientiert nennt sich das, oder auch schlechte Tourenplanung;-)
Infos:
Von Dalpe am hinteren Ende des Ortes bringt einen die Forststrasse über Vallascia zur Brücke bei P1365 bei wenig Schnee. Alternativ gibt es auch einen Direktanstieg auf der rechten Seite (im Aufstiegssinne) der Schlucht, der ist allerdings steil und führt durch dichten Wald. Das Val Piumogna ist ein Schattenloch, wer zumindest etwas Sonne erhaschen will, sollte eher am späteren Vormittag starten. Schön blau leuchten die Eisfälle im Böc di Comasme. Und meistens verlocken die grossen Powder-Hänge von Pizzo Forno und Campo Tencia. Wer allerdings Sonne sucht, sollte Richtung Croslina weiterziehen und den Campolungo ansteuern. Auch als 2-Tagestour möglich mit Übernachtung im Winterraum der Campo Tencia Hütte.
20km/1550Hm
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