Auf dieses Dreigestirn sehe ich jeden Tag, bereits beim Frühstück bestaune ich für gewöhnlich, es sei denn die Wolken hängen mal wieder tiefer als lieb, die beiden Berge links und rechts des Justistales, Niederhorn und Sigriswiler Rothorn. Dass eine unterhaltsame Kraxelei über die Ralligstöck auf die Spitzi Flue und weiter über die Alp Under- und Oberbärgli zum Sigriswiler Rothorn führt, war mir unbekannt. Die Idee kam von den beiden Gleitschirmfliegern Andrea und Bernhard.
Eigentlich liesse sich die Gratwanderung noch beliebig verlängern, bei P1920 auf dem Sigriswilgrat beliessen wir es aber und stiegen zum Auto ab, welches wir irgendwo auf halber Höhe zwischen Sigriswil und Rothorn parkiert hatten.
Die hübsche Kraxelei über die Ralligstöck startet direkt beim Wanderweg etwas unterhalb 1300m, Wegspuren leiten grundsätzlich über die komplette Route. Je nach belieben kann mehr oder weniger im wechselnden Fels (Kalk, Hohgantsandstein) gekraxelt werden, vor 2er Stellen sollte man nicht zurückschrecken, über weite Strecken bewegen wir uns allerdings in Gehgelände, wo vielleicht mal kurz die Hände stabilisieren. Mich erinnert die Route an die Rigi Hochflue mit dem Anstieg über die Stockflue: blauer See, Südorientierung und immer wieder wohl riechende Kiefern. Schön ist auch der Blick hinüber zur Swisspyramid, dem Niesen, der von hier tatsächlich als ebenmässige Pyramide erscheint. An der Spitzi Flue wartet eine gestufte Platte, die entlang der Schwachstellen umschwierig erklettert wird. Bohrhaken entschärfen den An- und Abstieg, falls nötig.
Wir setzen unsere Gratwanderung fort und versuchen möglichst ab dem Merra am Grat zu bleiben. Vom nordwestlichen Gipfel des Sigriswiler Rothorns führt ein Steiglein über hohe Rasentritte hinab auf den Sigriswilgrat, den wir bis P1920 verfolgen. Leider sitzt mittlerweile der Nebel fest und die Flugkünste meiner Mitstreiter bleiben für heute im Verborgenen. Mich freuts, muss ich den Rückweg zum Auto nicht alleine antreten;-)
Facts:
Ralligstöck/Spitzi Flue: Stellen II, grossteils Gehgelände
Merra/Sigriswiler Rothorn: Gehgelände, oftmals weglos
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