Da gab es doch mal diese Werbung "Dreiwettertaft - und ihre Frisur hält". An diesem strahlendblauen Hochwintertag hätte auch das Hairstylingprodukt seine liebe Mühe gehabt für den richtigen Sitz der Frisur zu sorgen, im Minutentakt wirbelten Heli-Ski Hubschrauber Schnee um unsere Köpfe am Gipfel des Walighürli. Eigentlich ein unbedeutender Grashügel mit 1000Hm Differenz und von Wildschutzzonen umgeben. Nunja," jedem Tierchen sein Plaisirchen", könnte man unserer Aufregung entgegnen. Das ist Wahr, doch auf Kosten von wem/was? Und warum werden Helikopter noch nicht CO2-neutral betrieben? In einer Branche, die vermutlich genügend Monetas hätte um die Forschung auf diesem Gebiet, auch im Eigeninteresse, voran zu treiben?
So aber müssen wir uns im idyllischen Tourengelände vom Sound der Rotorenblätter beschallen lassen, ehe auch wir unsere Schwünge durch fluffigen Pulver ziehen dürfen. Und was macht der Steinbock? Die Wildtiere? Jedenfalls verwendete er gerne unsere Aufstiegsspur, bei unserem zweiten Anstieg auf den Arnäschistand konnten wir die tiefen Furchen des Steinbocks im Schnee beobachten, die, sobald er auf unsere Spur wechseln konnte, um ein Vielfaches weniger tief waren. Vielleicht besteht eben doch eine Symbiose aus Wildtieren und Tourengehern? Ich bin schon oft Wildwechseln gefolgt, weil sie die beste Linie im felsdurchsetzten Gelände im Sommer vorgegeben haben. Umgekehrt verwenden Wildtiere auch gerne menschliche Spuren, ob Wanderweg oder eben Tourenaufstiegsspur um kostbare Energie zu sparen. Die Tragfähigkeit meiner Theorie wird wohl von der Masse bestimmt werden, also wie hoch die menschliche Frequenz im definierten Gebiet ist...
Um nicht völlig abzuschweifen, hier noch ein paar Hinweise und Infos zur Tour:
Von Gsteig b. Gstaad führt auf der Sonnseite eine wunderbare Tour in gemässigt steilem Gelände auf die Gipfelkuppe des recht freistehenden Walighürlis. Für die Abfahrt bietet sich die Nordseite (Hindere Walig) an, die breite Hänge für viele Zöpfe bietet. Fährt man über P.1522 ab, stösst man unten auf den Talweg, der einen nach Feutersoey befördert. Oder man hält sich immer rechts über Schneeweiß und den Tuxsberg um über Wintermatte nach Feutersoey zu gelangen.
Wer noch genügend Power hat, für den bietet sich das meist recht einsame Tourengelände auf der Sonnseite Richtung Arnätschistand und Witteberghorn an. Für den steilen Rücken hinauf auf das dominierende Witteberghorn braucht es aber stabile Verhältnisse, als Ausweichziel ist der Arnätschistand mit den breiten Hängen ideal, besonders lohnend mit der direkten Abfahrt über Alp Untere Witteberg und Obere/Untere Schüpfweid.
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Telihelimary (Donnerstag, 11 Februar 2021 08:37)
Man hat tausend andere Möglichkeiten wo der Heli nicht kommt, warum dann dort gehen und dieses Angebot kritisieren?? Für mich unverständlich....
Michel Hanspeter (Donnerstag, 25 März 2021 22:38)
Wirklich unverständlich dass man am Wochenende auf einen Berg mit Gebirgslandeplatz eine Skitour macht! Hoffe der Heli kommt dann auch nicht, wenn ihr einen Unfall habt! (bei so verrückten Touren wie Bietschhorn mit Turnschuhen oder Skitour Jungfraujoch-Gluringen bei viel zu spätem Start, wohl nur eine Frage der Zeit!)