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Klettern am Buufal: Farfallina und Stärnstund

Der Herbst ist die schönste Jahreszeit um hier oben im sonnenüberfluteten Parabolspiegel gute Bedingungen vorzufinden. Der Fels ist, abgesehen von den ersten Seillängen, messerscharf und mit Tropflöchern übersäht. Schwitzige Fingerkuppen daher kontraproduktiv, es sei denn, die Hornhaut an den Fingern konnte über die Sommermonate prächtig gedeihen;-). Wir stiegen also am Parkplatz bei 6 Grad Celsius aus, Primaloftjacken und sonstige, wärmende Kleidung im Gepäck. Der Zustieg beträgt gerade mal 20 Minuten, da darf es schon etwas mehr sein an Komfort. Letztendlich fanden wir aber T-Shirt-Bedingungen am Fels vor. Für die wirklich kleingriffigen, schwierigeren Routen, vermutlich noch immer zu warm!!!

 

Mit uns am Parkplatz zwei junge Studenten, entspannte Typen wie sich herausstellte, so dass wir meist zu Dritt am Standplatz in der Farfallina hingen und eine gute Zeit hatten. So macht Klettern Freude, miteinander anstatt gegeneinander arbeiten.

 

Da ich noch im Kopf hatte, dass ich schon mal gegen Ende der 1. Seillänge der Farfallina umgedreht bin, entschloss ich mich dieses mal gleich über die beiden Seillängen der Stärnstund einzusteigen, um dann in die Farfallina zu queren. Doch auch die erste Länge der Stärnstund ist alles andere als trivial. Der Fels bereits etwas glatt unter Füssen und Fingern, unübersichtlich und ohne Henkel, die man für die Steilheit und den Schwierigkeitsgrad vermuten würde. So stotterte ich mich also die Tropflöcher eine gefühlte Ewigkeit hinauf. Immerhin kann man mit Erfahrung einiges hier ausgleichen, doch Fingerkraft und Fingerkraftausdauer schaden nicht. Ganz im Gegenteil, die sollte man sogar unbedingt mitbringen, möchte man sich nicht von Haken zu Haken hinauf retten! Denn Kletterflow stellt sich erst ein, wenn man die Art der Kletterei gewöhnt, physisch und mental parat ist und den angegebenen Schwierigkeitsgrad normalerweise ganz easy drauf hat. 

 

Dann allerdings sind die Routen am Buufal ein Gedicht. Mein Muskelkater am nächsten und übernächsten Tag zeigte mir jedoch auf, dass ich einmal mehr über meinen momentanen Verhältnissen geklettert bin. Was Motivation ausmacht!!!


Fäcts

 

Farfallina: 6SL, 6b

Absicherung mit Klebehaken und BH gut, aber nicht übertrieben nahe! Es darf durchaus etwas zwischen den Haken geklettert werden, was den luftigen Charakter unterstreicht. Grundsolider, steiler Kalkfels mit zahlreichen Tropflöchern, sehr scharf.

Die erste Seillänge der Farfallina kann auch über die beiden Seillängen der Stärnstund (6a+) umgangen werden. Anstatt die leichtere Ausstiegslänge (5b) haben wir die letzte Seillänge der Miracolina (6a+) angehängt, somit ergibt sich eine völlig homogene Route von 7 SL im Grad 6a+ und einer Länge 6b. Wobei die Schwierigkeitsangaben mit Vorsicht zu geniessen sind. Einen halben Grad kann man gut und gerne draufpacken, wenn nicht sogar einen ganzen....

 

Die Zufahrt in den Meniggrund bis zum Parkplatz bei der Feuerstelle ist bewilligungspflichtig (10CHF). Ein Ticketautomat (Münzen, Kartenzahlung) steht in Zwischenflüh, wo man von der Hauptstrasse rechts abbiegt. Dort gibt's auch einen grossen Kühlschrank mit Produkten aus dem Naturpark Diemtigtal. Im Meniggrund selbst gibts nochmals zwei Alpkiosk zur Selbstbedienung. Allein diese "Tankstellen" sind bereits einen Ausflug wert;-)

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Patricia Neuhauser

 

Sportwissenschafterin, MSc

Präsidentin Verein trail-maniacs

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Autorin Trailrunning Guidebook

 

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